Willkommen im Wort-Reich! Auch Live-Kommunikation braucht Worte.

5. Dezember 2022

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte? Auch umgekehrt wird ein Schuh daraus. Dann nämlich, wenn Botschaften auf den Punkt gebracht, Emotionen getriggert oder Inhalte möglichst klar vermittelt werden sollen. Leider hat das Wort in den vergangenen Jahren an Strahlkraft verloren und wird von Eventmanagern wie von Kunden eher als „notwendiges Übel“ wahrgenommen. Wie viel cooler und ansprechender sind doch originelle Visuals, stylishe Bewegtbilder oder mediale Feuerwerke. Wie viel verlockender ist es, als Web-Designer oder Creative Director neue Bildwelten zu generieren, statt sich der Wortfindungs-Mühen zu unterziehen. Wie viel mehr Wow! als ein Text erzeugt doch ein abgefahrenes Motiv. So oder ähnlich wurde das Verschwinden des Wortes eingeleitet. Content is king: Diese Grundregel der Kommunikation geriet allzu häufig in Vergessenheit.

Und so flickert und flackert, blinkert, blitzt und zoomt es auf Messen und Veranstaltungen munter vor sich hin – so lange, bis wir vor lauter Bild die Bedeutung aus den Augen verlieren. Ein gelungener Claim. Eine provokative Headline. Eine mitreißende Rede. Sauber recherchierte und redaktionell seriös aufbereitete Themen. Diese oft vernachlässigten Kommunikationselemente geben einem Event Substanz und Tiefe, verleihen dem Unternehmen eine Stimme und nutzen das, was dem inflationär genutzten Visualisierungswahn oftmals überlegen ist: die Sprache. Bilder eröffnen Interpretationsspielräume? Worte tun es auch! Subtexte, das Zwischen-den-Zeilen-lesen, gelungene Wortspiele oder smart formulierte Statements sind intellektuelle Vergnügen, die den Unterschied machen. Text ist die Basis für Dialog und zwischenmenschlichen Austausch. Er ist das Medium, mit dem wir Erkenntnisse weitergeben, uns mitteilen und Beziehungen aufbauen. Text ist das, was uns anthropologisch ausmacht und vom Instinkthaften befreit. Reden wir also dem Wort das Wort. Nutzen wir den gepflegten Satzbau für verständliche Botschaften. Sagen wir es, wenn wir etwas zu sagen haben. Durchstreifen wir das Wort-Reich und kultivieren wir Wortwahl und Wortwitz. Lassen wir faire Wortwechsel zu, geben wir uns wortgewandt und textsicher. Denn eine Grundregel gilt immer noch: Wer schreibt, der bleibt.

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